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SQ

Den Intelligenzquotienten kann ich messen, die emotionale Intelligenz eines Menschen im Zweifel auch spüren. Wie erkenne ich die spirituelle Intelligenz meines Gegenübers?

Ein Mensch mit hohem SQ ist spontan und mitfühlend und sich seiner selbstbewusst.Er weiß die Verschiedenartigkeit seiner Mitmenschen zu schätzen und hat das Bedürfnis, den Dingen auf den Grund zu gehen. Er ist demütig, sieht in Widerständen eine Möglichkeit zu wachsen und hat die Fähigkeit, Dinge in unterschiedlichen Zusammenhängen zu sehen. Veränderung und Irritation machen ihm keine Angst, eher Lust. Ein spirituell intelligenter Mensch erkennt übergreifende Muster und Beziehungen. Er lässt sich von Werten und inneren Überzeugungen leiten und schwimmt auch mal gegen den Strom. Er ist sich seiner sicher, weil er spürt oder weiß, er hat etwas zu geben.

Danah Zohar, Quantenphysikerin und Hirnforscherin
(brand eins online)

The Power of Her(e)

Viele Religionen sehen den Menschen als unvollkommen, sündig oder zumindest als Wesen, das sich anstrengen muss, Erleuchtung zu finden. Tantra dagegen sagt, der Mensch sei schon frei und vollkommen. Im Tantra geht es nicht darum, Erleuchtung mühsam zu erreichen, sondern die Vollkommenheit zu erkennen.

Zentral ist dabei der Augenblick, in dem etwas geschieht: ein Moment wird ganz bewusst, wach, klar und mit allen Sinnen erlebt, ohne ihn aus der Perspektive von Vergangenem oder Zukünftigem zu bewerten. Der Moment, in welchem sich etwas zu einem Größeren erhebt, weil alle Anspannung, alles Urteil und „Meinung“ verschwunden ist.

Die Ursprünge von Tantra sind zweifellos in den frühgeschichtlichen matriarchalen Kulturen auszumachen. Alle matriarchalen Kulturen der Welt waren durchdrungen von einer Spiritualität, welche die Sexualität als Lebens- und Schöpfungskraft feierte und dies in unzähligen Festen, Ritualen ebenso wie im Alltag zelebrierten. Der Tod war ebenso einbezogen in ein Weltbild, dessen Verbundenheit mit der Natur und dem Kosmos selbstverständlich und allgegenwärtig war. Dies gilt auch für die frühen Kulturen des Industals, die letztlich die Quellen aller tantrischen Traditionen sind.

Tantra ist weder eine Liebestechnik noch eine Ritualabfolge. Und es gibt weder eine allgemein gültige Lehrmeinung noch ein geistiges Oberhaupt, das die Definitionsmacht hätte. Wenn alle religiös und historisch überlagerten Ideologien abgestreift sind, geht es im Tantra um die Erkenntnis und die Erfahrung, dass Schöpfung und Zerstörung, männlich und weiblich, gut und böse, Sexualität und Gebet, Eros und Religion letztlich ein und dasselbe ist. In diesem Kern verfangen sich die Rückbindung und Herkunft des Tantra aus dem matriarchalen Urgrund.

Rudolf Schmidt